Sie sind hier:
Cover
Zoom
 + 
Cover

Journal of Olympic History Nr. 3/2016

Die letzte Ausgabe des 24. Jahrgangs der Offiziellen Publikation der International Society of Olympic Historians (ISOH), die Ende November 2016 erschien, steht noch einmal im Zeichen von Rio de Janeiro.

Kaum zu zählen, wie oft in diesen zurückliegenden Wochen eine Formulierung zum Standard-Vokabular der Reporter gehörte: “... schrieb olympische Geschichte”. Doch was war davon wirklich “History” und nicht nur Story? Die Titelgeschichte des Journals versucht, darauf eine Antwort zu finden.

Mit “PyeongChang 2018” folgt in 14 Monaten bereits der nächste olympische Höhepunkt, der erneut einige neue Disziplinen zu bieten hat. Mit diesem steten Wachstum und dem damit verbundenen Markenwechsel beschäftigt sich der australische Wintersport-Experte Richard Baka.

Ganz tief gräbt Christian Wacker. Der promovierte Archäologe beschäftigt sich mit der Frage, ob Frauen im antiken Griechenland am Sport teilnahmen. Was die Wettkämpfe betrifft, so verneint er das. Erst bei den Römerinnen, so Wacker, war es üblich, sich auch sportlich zu betätigen.

Zur Diskussion regt der Beitrag des georgischen Journalisten Paata Natsvlishvili an. Er vertritt die Ansicht, dass der jüngste Olympiasieger aller Zeiten, dessen Name bisher unbekannt war, niemand anderes als sein Landsmann Giorgi Nikoladze ist. Tatsächlich lebte der damals 12-Jährige in Paris, wo er – so die Überlieferung – bei den Olympischen Spielen von 1900 den niederländischen Ruderzweier zum Sieg gesteuert haben soll.

Wie immer ist die Palette der Artikel breit gefächert. Natalia Camps y Wilant, die Generalsekretärin des deutschen Coubertin-Komitees, schreibt über den französischen Maler Charles de Coubertin und mit welchen Augen der Vater des IOC-Gründers die Olympischen Spiele sah.

Von Pierre de Coubertin ist auch im Beitrag von Chris Cannon die Rede, der 1890 die englischen Wenlock Olympic Games besuchte und viele Anregungen für sein Projekt mitnahm. Im Gegenzug stiftete der Baron eine Medaille für den Sieger im “Tilting at the Ring Over Hurdles”, ein mittelalterliches Spektakel hoch zu Roß, wie vom Archivar der Wenlock Olympian Society zu erfahren ist.

Der Niederländer Jan Luitzen bricht eine Lanze für seinen Landsmann Karel Miljon, der – so der Autor – 1928 in Amsterdam im Halbschergewichtsboxen von der Jury um die Teilnahme am Finale betrogen wurde. Und schließlich setzt das Duo Bernhard Kramer/Richard Stanton seine Serie über die Olympischen Kunstwettbewerbe mit den Kategorien Malerei und Grafik fort.

Die Biographien aller IOC-Mitglieder sind bei der 22. Fortsetzung angekommen – diesmal werden “Schwergewichte” wie Rogge, Vázquez Raña, Neiolo und Al-Fahad Al-Sabah porträtiert. Verstorbenen Olympioniken wird mit Nachrufen gedacht, die jüngst erschienene internationale Olympia-Literatur wird kritisch unter die Lupe genommen.
Zuletzt bearbeitet 01.12.2016 16:50 Uhr